Trockenzeit Oliven und Eukalyptus

Die Trockenzeit des letzten Jahres hat auch bei den Oliven in userer Region seine Spuren hinterlassen. Es ist nun die Zeit die Bäume zu schneiden und da sieht man die Auswirkung. Die Oliven mit dünnem Boden (weniger Wasserreserve) sehen stark ausgetrocknet aus und haben als Reaktion viele Blätter abgeworfen und im Inneren “Himmerschiesser” getrieben. Nun sieht gut man das “Skelett” der Bäume und ich habe mich entschieden vielen den Jungschnitt zu geben, somit alles zurück auf den Stamm schneiden. Es gibt zwar die nächsten 2-3 Jahre fast keine Oliven, dafür habe ich nun die Kontrolle über das Wachstum (muss die Schnittfehler der bisherigen Besitzer nicht mehr korrigieren) und die Olivenfliegen werden auch reduziert, keine Oliven = keine Fliegen.

Auf den Bildern sieht man gut die gerade nach oben gehenden Himmelschiesser , welche in den Jahren zuvor nicht geschnitten wurden. Ich habe gelernt, das das Abschneiden der Himmelschiesser nicht ein “sollte” sondern ein “MUSS” ist, sie nehmen dem Hauptast die Energie was am massiven Verlust der Dicke zu sehen ist. Und wenn dann auf dem Himmelschiesser, Jahre später, Oliven sind , sind sie >5m in der Höhe und im Inneren des Baumes, was die Ernte mühsam macht.

Auf den beiden Bildern mit dem Traktor sieht man die Menge der Äste welche von 4 Bäumen beim Jungsschnitt entstehen (Rechst hinter dem Traktor mit Schredder der riesige Haufen) . Nach dem Schreddern ist nicht mehr viel Rest (flacher Hügel auf dem Boden). Die dicken Teile liegen rechts und werden zu Brennholz verarbeitet. Bei Baum rechst sieht man noch gut die restlichen Himmelschiesser nach dem Jungschnitt mit der Kettensäge, welche ich später noch entfernte.

Die Trockenheit hat vermutlich auch die Eukalyptusbäume tangiert. Ein Set (die wachsen ja in einer Gruppe zusammen wie ein Busch) ist bereits gestorben und nach dem Fällen hat sich gezeigt, dass sie vermutlich von Borkenkäfern getötet wurden. Die haben ein super kunstvolles Mustern unter der Rinde hinterlassen. Für mich ist es kein Problem, da ich die Bäume so oder so fällen will, da sie eigentlich nicht nach Portugal gehören und nur zugunsten der industriellen Milliardäre massenweise gepflanzt werden.

Lufthoheit

Vor zwei Tagen wurde es ziemlich laut als 4 Kampfjets im Tiefflug mehrmals über das Grundstück brausten. Interessant wurde es ab am näüchsten Tag um die Mittagszeit als ich nach oben schaute. Ein,…. Zwei… Drei …. nein, mehr als 14 Gänsegeier schwebten nördlich neben meinem Grundstück. Offensichtlich gab es etwas zu fressen irgendwo in diesem nicht unterhaltenen Gebiet. Einer ist plötzlich im Sturzflug nach Unten gerauscht hat somit das Futter gefunden. Wie man auf einem der Bilder sehen kann schauen sie während dem Fliegen gelegentlich dank Ihrem langen Hals auch rückwärts.

Feuchte Zeit

Nach trockenem November bis Dezember hat am 20.Dezember Regen einzug gehalten und die Temperaturen sind winterlich geworden. Das nun feuchte Klima mit häufig über 90% Luftfeuchtigkeit über Nacht hat diverse Amphibien aktiviert. Leider sind sie nur im Dunkeln und wenns nass ist unterwegs, was meine HandyKamera nicht optimal findet. Aber Krötchen, Feuersalamander und Frösche finden das gut. Und Kröten haben schöne Augen. Siehe auch das extrahierte, grössere Bild im Post Mobile Background.

Auch die Pilze wachsen. Einer davon sieht nicht wirklich schön aus und ist auch nicht geniessbar. Der Kronenbecherling. Er platzt an diversen Stellen aus dem Boden und wird dann mit Wasser und Erde gefüllt.

An einem sonnigen Tag schaute ich einmal nach oben und sah erst drei, dann vier grosse Raubvögel aus dem Süden über das Grundstück fliegen. Es waren Gänsegeier, welche in Portugal nicht mehr leben. Grund ist ein EU-Gesetz , welches wegen Seuchen verbietet tote Tiere wie Schafe oder Kühe liegen zu lassen. Aber diese sind das Futter dieser grossen Vögel. Sie sind vermutlich aus dem nahen Spanien gekommen wo das Gesetz aufgehoben wurde um das Aussterben der Gänsegeier zu verhindern und deswegen wieder einige zuhause sind.

Hornisse hat hunger

Beim Testen von Solarpanels an meiner Alro Camera bin ich fast über zwei grosse Insekten gestolpert und habe Abstand genommen. Es war eine Hornisse (Europäisch) welche eine grosse Spinne als Futter in Richtung ihrer Wohnung zerrte. Nun weis ich auch wo dieses grosse Insekt Ihr Zuhause hat. Das hilft um Konflikte zu vermeiden. Ich habe die Hornisse schon mal gesehen, ansonsten ist sie eher unsichtbar was auf wenige Exemplare hindeutet.

Hase klaut Birne

Gleich neben der Jurte ist ein Birnenbaum, welcher dieses Jahr viele Früchte hat. Sie sind noch nicht ganz reif aber die Vögel , insbesonders die Blauelstern, hacken bei den oberen Birnen Löcher hinein bis sie herunter fallen. Da ich den Baum bewässere hat er etwas Grünzeug um den Stamm was offensichtlich Hasen anlockt welche auch Löcher graben. Meine Wildcam hat gesten eine lustige Aufnahme gemacht, wie ein Hase einer Blauelster die Frühstücksbirne klaut.

Meine Brunnenwelt

Mein grosser Brunnen hat im Moment noch ca 2.5*2.5*Pi*2 , etwa 40m3 Wasser. Nicht Trinksauber aber nachdem ich den Algendeckel herausgefischt habe sieht er besser aus und auch das Wasser wird klarer. Nun werden auch die versteckten Bewohner sichtbar. Neben einigen Fröschen sind auch mindestens eine Vipernnatter und zwei Rippenmolche im Biotop zuhause. Ob einer den Anderen frist weiss ich nicht. Daneben ist es auch für diverse Fluginsekten insbesondere Wespen der Trinkpool.

Und hier bin ich selber erschrocken , weil ich den Frosch nicht bemerkt habe. Hier sieht man auch noch den Algendeckel welchen ich zum grössten Teil entfernt habe.

Wollschweber und Rebencut

Gemäss Internet sollten die Reben besonders in heissen Gegenden wie Portugal vor der Tockenzeit zurückgeschnitten werden um den Wasserverbrauch zu optimieren. Ich habe folgende Regeln herausgelesen.

  • Triebe ohne Trauben entfernen ausser es ist der Letzte am Ast, am besten abbrechen damit sie nicht nachwachsen. Das geht meistens, weil sie noch grün sind.
  • Hinter den Trauben , welche meistens zwischen der ersten und dritten Knospe/Blatt zu finden sind, etwa 7 Blatttriebe stehen lassen den Rest reduzieren
  • Die Traubentriebe frei machen , damit sie Sonne bekommen
  • Ich hab noch den Stop beim Klettern in die Oliven eingefügt.

Basierend auf dieser Basis habe ich meine Reben zurückgestutzt und gleichzeitig inventurisiert. Es sind fast 300 Reben und knapp die Hälfte davon hat vernünftige Traubentriebe (Grün und Blau in keiner Grafik – Excel->Visio). Mal sehen was dabei rauskommt und ob sich die Arbeit lohnt. Im letzten Jahr wurde ja nichts gemacht und am Ende kam nur eine kleine Ernte heraus. Auf den letzten Bildern sieht man das Vorher (Buschig) und Nachher (Luftig mit sichtbaren Trauben).

Während dem Schneidens , was volle 2 Tage beanspruchte, ist mir Aufgefallen , dass ich fast immer durch lockere , gelbe Blumenwiesen schritt oder trockene Samenflächen. Es sind verschiedene Blumen aber fast alle gelb. Das Grass ist nur noch vereinzelt nachgewachsen, somit kein allzugrosser letzter Anti-Feuer-Schnitt mehr nötig.

In einem trockene Bereich war plötzlich ein hohes Summen zu hören . Bei genaurem hinsehen waren es mehrer Wollschweber (Fliegen) welche die klitzekleinen Blüten am Boden im Flug wie ein Kolibri aussaugten. Drohenfliegen in Perfektion. Am Abend hat mich eine in der Jurte besucht und meine Superbock-Flaschen inspiziert. Auch hier Dauerflug auch mit Bodenkontakt nicht wie eine Stubenfliege die planlos herumbraust.

Und hier ein kleines Wollschwebervideo

Fliegenfallen und sonstiges

In der zwischenzeit ist der Sommer voll eingetroffen mit mehr als 30 Grad am Tag. Es tauchen immer noch neue Sachen auf wie Mohn oder eine Kröte die sich unter einem alten Grasballen versteckte. Sie hat sich erst voll aufgeblasen bis ihr nach ca 1 Minute die Luft ausging.

Die Olivenbäume bilden nun Früchte, somit war mein Fliegenfallen verteilen zeitlich gut. Ich habe sechs weitere verteilt und ca 10-15 Fallen geleert. Das Bild zeigt die Menge eines Baumes . Da hat sich doch einiges gesammelt was zeigt dass der Mix funktioniert. Das Entleeren ergab eine ziemlich klebrige Rotwein-Fliegenmatch-Sauerei. Da muss ich noch etwas optimieren.

Vor meiner Jurte steht eine gekaufte normale Fliegenfalle, welche nach einigen Tagen ziemlich stinkend zu arbeiten begann und nun seit einigen Wochen massiv Fliegen sammelt. Die muss ich noch leeren trotz widerlichem Gestank.

Olivenfliegen Falle

Die Blütezeit der Oliven geht zu Ende somit kommt die Zeit der Oliven und diese wurden letztes Jahr ziemlich von Olivenfliegen attakiert. Meine Internetsuche hat folgendes, nicht chemisches zum Thema Fliegenfallen ergeben.

Bericht zum Insektenfallenprojekt ( http://www.bio-divers.org/resources/Bericht+Insektenfallenprojekt.pdf)
Finca Adelfa , Olivenfliege bekämpfen ( https://www.finca-adelfa.com/de/berichte/tagebuch/012-Mitteilung.php)

Basierend auf den Informationen dieser beiden Sites und einer Masse PET-Flaschen (ich mag halb-halb Cola-Sinalco) habe ich Fliegenfallen erstellt und auf der Nordseite der hälfte der Oliveiras aufgehängt . So weit haben die die noch nicht recycleten PET-Flaschen gereicht.

Was braucht es dazu: (Rezept von einer der Websites oben, Danke)

  • 1.5L PET Flaschen
  • ca 20cm Draht 2mm pro Flasche
  • ca 50cm Schnur Pro Flasche
  • 1L billigen Rotwein pro 10 Flaschen (ca 1 Euro). Die Fliegen sollen ein fröhliches Ende haben 🙂
  • 2L Essig pro 10 Flaschen ( ca 1.5 Euro)
  • 400 Gr Zucker pro 10 Flaschen (ca 0.4 Euro )
  • 2L Wasser
  • etwas Spühli
  • 1 Lötkolben (ca 7 Euro) zum Löcher brennen
  • Zange etc. zum biegen des Klipp-Drahtes

Klipp: ( Geht auch ohne mit einer Schlaufe um den Flachenhals) . Der Draht wird zum einfachen Entfernen der Flaschen ( Entleeren etc ) als Klipp gebogen . Dazu erst die beiden Enden zu einem Ring biegen ( zum Aufhängen und als Fingerschutz) . Dann die einte Seite um einen 24mm Ring drehen (Klipp der um den Flaschenhals geht. Danach das restliche Ende gerade nach oben und nach ca 2 cm leicht gegen die Mitte des Ringes biegen. Da wird die Schnur befestigt. (Siehe Bilder)

PET-Flasche. Die Etiketten entfernen und im oberen Teil ca 10 4-5mm grosse Löcher mit dem Lötkolben einschmelzen. Sind sie Grösser werden auch grössere Fliegen gefangen und die Kleinen finden eher wieder heraus.

Füllung: 1L Wein, 2L Essig, 2L Wasser, 400Gr Zucker und ein paar Tropfen Spühli mischen und ca 7-8 cm (1/2l) in die Flaschen einfüllen.

Montage und Kontrolle: Die Flaschen mit einer Schnur auf der Schattenseite (Norden) an den Bäumen aufhängen. Danach zyklisch kontrollieren ( Leeren, Flüssigkeit nachfüllen etc). Bei mir waren schon nach einem Tag diverse Sorten von Fliegen in der Flaschen.

Mähen und Olivenblüten

Der Sommer naht und das Gras muss weg. Bei 12000m2 sind das 2-3 Tgae Arbeit , 50m 3mm Nylon und einige Liter Benzin. Damits schneller geht arbeite ich ohne Spritzschutz daführ längere Schnurr. Da fliegt einiges an Steinen etc herum , daher dicke Hose (Kettensägeschutz) , Helm mit Spitzschutz, Handschuhe etc. Teilweise ist das Gras schon über 50cm hoch und meine Roçadora hat hart zu kämpfen .

Dann geht es langsam mit den Orangen zu ende. Pro Baum sammelte ich ca 20kg “kompost”-Orangen vom Boden ein. Der Rest am Baum ist aber immer noch gut für Orangensaft. Neben hunderten von Plage-Schnecken hats auch solche mit Häuschen . Rotköpfige Echsen und auch die Wolfsspinnen sind wieder da. Diese sollen gut gegen Olivenfliegen sein .

Es blüht noch immer an diversen Stellen wie bei den Brombeeren hinter dem Zaun und den Korkeichen. Ganz intensiv sind die Oliven dran. Somit habe ich nicht die falschen Äste abgeschnitten. Für Eschen (Oliven) Alergiker empfiehlt sich eine FFP2 Maske, was in der Covidzeit nur beschränkt auffällt.

Hier noch ein Film der Olivenblüten