Vor zwei Tagen wurde es ziemlich laut als 4 Kampfjets im Tiefflug mehrmals über das Grundstück brausten. Interessant wurde es ab am näüchsten Tag um die Mittagszeit als ich nach oben schaute. Ein,…. Zwei… Drei …. nein, mehr als 14 Gänsegeier schwebten nördlich neben meinem Grundstück. Offensichtlich gab es etwas zu fressen irgendwo in diesem nicht unterhaltenen Gebiet. Einer ist plötzlich im Sturzflug nach Unten gerauscht hat somit das Futter gefunden. Wie man auf einem der Bilder sehen kann schauen sie während dem Fliegen gelegentlich dank Ihrem langen Hals auch rückwärts.
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Feuchte Zeit
Nach trockenem November bis Dezember hat am 20.Dezember Regen einzug gehalten und die Temperaturen sind winterlich geworden. Das nun feuchte Klima mit häufig über 90% Luftfeuchtigkeit über Nacht hat diverse Amphibien aktiviert. Leider sind sie nur im Dunkeln und wenns nass ist unterwegs, was meine HandyKamera nicht optimal findet. Aber Krötchen, Feuersalamander und Frösche finden das gut. Und Kröten haben schöne Augen. Siehe auch das extrahierte, grössere Bild im Post Mobile Background.
Auch die Pilze wachsen. Einer davon sieht nicht wirklich schön aus und ist auch nicht geniessbar. Der Kronenbecherling. Er platzt an diversen Stellen aus dem Boden und wird dann mit Wasser und Erde gefüllt.
An einem sonnigen Tag schaute ich einmal nach oben und sah erst drei, dann vier grosse Raubvögel aus dem Süden über das Grundstück fliegen. Es waren Gänsegeier, welche in Portugal nicht mehr leben. Grund ist ein EU-Gesetz , welches wegen Seuchen verbietet tote Tiere wie Schafe oder Kühe liegen zu lassen. Aber diese sind das Futter dieser grossen Vögel. Sie sind vermutlich aus dem nahen Spanien gekommen wo das Gesetz aufgehoben wurde um das Aussterben der Gänsegeier zu verhindern und deswegen wieder einige zuhause sind.
Hornisse hat hunger
Beim Testen von Solarpanels an meiner Alro Camera bin ich fast über zwei grosse Insekten gestolpert und habe Abstand genommen. Es war eine Hornisse (Europäisch) welche eine grosse Spinne als Futter in Richtung ihrer Wohnung zerrte. Nun weis ich auch wo dieses grosse Insekt Ihr Zuhause hat. Das hilft um Konflikte zu vermeiden. Ich habe die Hornisse schon mal gesehen, ansonsten ist sie eher unsichtbar was auf wenige Exemplare hindeutet.
Hase klaut Birne
Gleich neben der Jurte ist ein Birnenbaum, welcher dieses Jahr viele Früchte hat. Sie sind noch nicht ganz reif aber die Vögel , insbesonders die Blauelstern, hacken bei den oberen Birnen Löcher hinein bis sie herunter fallen. Da ich den Baum bewässere hat er etwas Grünzeug um den Stamm was offensichtlich Hasen anlockt welche auch Löcher graben. Meine Wildcam hat gesten eine lustige Aufnahme gemacht, wie ein Hase einer Blauelster die Frühstücksbirne klaut.
Meine Brunnenwelt
Mein grosser Brunnen hat im Moment noch ca 2.5*2.5*Pi*2 , etwa 40m3 Wasser. Nicht Trinksauber aber nachdem ich den Algendeckel herausgefischt habe sieht er besser aus und auch das Wasser wird klarer. Nun werden auch die versteckten Bewohner sichtbar. Neben einigen Fröschen sind auch mindestens eine Vipernnatter und zwei Rippenmolche im Biotop zuhause. Ob einer den Anderen frist weiss ich nicht. Daneben ist es auch für diverse Fluginsekten insbesondere Wespen der Trinkpool.
Und hier bin ich selber erschrocken , weil ich den Frosch nicht bemerkt habe. Hier sieht man auch noch den Algendeckel welchen ich zum grössten Teil entfernt habe.
Wollschweber und Rebencut
Gemäss Internet sollten die Reben besonders in heissen Gegenden wie Portugal vor der Tockenzeit zurückgeschnitten werden um den Wasserverbrauch zu optimieren. Ich habe folgende Regeln herausgelesen.
- Triebe ohne Trauben entfernen ausser es ist der Letzte am Ast, am besten abbrechen damit sie nicht nachwachsen. Das geht meistens, weil sie noch grün sind.
- Hinter den Trauben , welche meistens zwischen der ersten und dritten Knospe/Blatt zu finden sind, etwa 7 Blatttriebe stehen lassen den Rest reduzieren
- Die Traubentriebe frei machen , damit sie Sonne bekommen
- Ich hab noch den Stop beim Klettern in die Oliven eingefügt.
Basierend auf dieser Basis habe ich meine Reben zurückgestutzt und gleichzeitig inventurisiert. Es sind fast 300 Reben und knapp die Hälfte davon hat vernünftige Traubentriebe (Grün und Blau in keiner Grafik – Excel->Visio). Mal sehen was dabei rauskommt und ob sich die Arbeit lohnt. Im letzten Jahr wurde ja nichts gemacht und am Ende kam nur eine kleine Ernte heraus. Auf den letzten Bildern sieht man das Vorher (Buschig) und Nachher (Luftig mit sichtbaren Trauben).
Während dem Schneidens , was volle 2 Tage beanspruchte, ist mir Aufgefallen , dass ich fast immer durch lockere , gelbe Blumenwiesen schritt oder trockene Samenflächen. Es sind verschiedene Blumen aber fast alle gelb. Das Grass ist nur noch vereinzelt nachgewachsen, somit kein allzugrosser letzter Anti-Feuer-Schnitt mehr nötig.
In einem trockene Bereich war plötzlich ein hohes Summen zu hören . Bei genaurem hinsehen waren es mehrer Wollschweber (Fliegen) welche die klitzekleinen Blüten am Boden im Flug wie ein Kolibri aussaugten. Drohenfliegen in Perfektion. Am Abend hat mich eine in der Jurte besucht und meine Superbock-Flaschen inspiziert. Auch hier Dauerflug auch mit Bodenkontakt nicht wie eine Stubenfliege die planlos herumbraust.
Und hier ein kleines Wollschwebervideo
Fliegenfallen und sonstiges
In der zwischenzeit ist der Sommer voll eingetroffen mit mehr als 30 Grad am Tag. Es tauchen immer noch neue Sachen auf wie Mohn oder eine Kröte die sich unter einem alten Grasballen versteckte. Sie hat sich erst voll aufgeblasen bis ihr nach ca 1 Minute die Luft ausging.
Die Olivenbäume bilden nun Früchte, somit war mein Fliegenfallen verteilen zeitlich gut. Ich habe sechs weitere verteilt und ca 10-15 Fallen geleert. Das Bild zeigt die Menge eines Baumes . Da hat sich doch einiges gesammelt was zeigt dass der Mix funktioniert. Das Entleeren ergab eine ziemlich klebrige Rotwein-Fliegenmatch-Sauerei. Da muss ich noch etwas optimieren.
Vor meiner Jurte steht eine gekaufte normale Fliegenfalle, welche nach einigen Tagen ziemlich stinkend zu arbeiten begann und nun seit einigen Wochen massiv Fliegen sammelt. Die muss ich noch leeren trotz widerlichem Gestank.
Mähen und Olivenblüten
Der Sommer naht und das Gras muss weg. Bei 12000m2 sind das 2-3 Tgae Arbeit , 50m 3mm Nylon und einige Liter Benzin. Damits schneller geht arbeite ich ohne Spritzschutz daführ längere Schnurr. Da fliegt einiges an Steinen etc herum , daher dicke Hose (Kettensägeschutz) , Helm mit Spitzschutz, Handschuhe etc. Teilweise ist das Gras schon über 50cm hoch und meine Roçadora hat hart zu kämpfen .
Dann geht es langsam mit den Orangen zu ende. Pro Baum sammelte ich ca 20kg “kompost”-Orangen vom Boden ein. Der Rest am Baum ist aber immer noch gut für Orangensaft. Neben hunderten von Plage-Schnecken hats auch solche mit Häuschen . Rotköpfige Echsen und auch die Wolfsspinnen sind wieder da. Diese sollen gut gegen Olivenfliegen sein .
Es blüht noch immer an diversen Stellen wie bei den Brombeeren hinter dem Zaun und den Korkeichen. Ganz intensiv sind die Oliven dran. Somit habe ich nicht die falschen Äste abgeschnitten. Für Eschen (Oliven) Alergiker empfiehlt sich eine FFP2 Maske, was in der Covidzeit nur beschränkt auffällt.
Hier noch ein Film der Olivenblüten
Burning Days 2021
In Portugal muss man Holzhaufen bis vor dem Sommer verbrennen wegen Waldbrandgefahr. Dieses Jahr ist das letzte Datum Mitte Mai und neuerdings muss man die Verbrennung anmelden und genehmigen lassen, sonnst kann es eine Busse geben. Somit habe ich eine Wocche beantragt und bewilligt bekommen,
Innerhalb 3 Tagen wurde das Schnittholz von 100 Olivenbäumen und 300 Reben verbrannt. Ich habe dazu zwei alte Fässer mit Rostlöchern verwendet, welche als Brennofen dienten. Nach täglich 14000 Schritten und total ca 200 Ballen Material war mein Grundstück wieder bereinigt. Da der Olivenschnitt noch nicht komplett getrockent war rauchte es auch teilweise heftig aber die Fässer haben eine Temperatur bekommen (Nahe am Glühen) welche auch Feuchtes Material innert kürze verheizte. Ein Fass hat so ca 7 Ballen Pro Stunde verarbeitet.

Beim Mähen des Brennplatzes wurde massenweise Storchenschnabel entfernt. Unkraut das schnell mal 1m Hoch wird, aber hübsch. Während dem Zusammensammeln der Ballen habe ich auch eine Hunderfüssler geweckt. Interessant zu sehen wie der auch rückwärts gehen kann bei so vielen Beinen. Altes Holz hatte noch einen schönen Pilz und da war noch anderes.
Blüten und Anderes
Während der Farmarbeit ist der Frühling gekommen und im März auch das schöne Wetter. Es ist immer noch kalt in der Nacht aber nun seit einiger Zeit fast jeden Tag sonnig (Ausser Heute daher schreibe ich diesen Post) . Diverse Bäume und Sträucher haben zu Blühen begonnen.
Hier erst mal die Bäume. Apfel, Birne , Feige (Blüte ist die “Frucht”), Orange . Die Oliven sind erst am Starten und der Kaki sieht wieder hübsch aus mit den kleinen Blättern , welche inner kürze wieder mächtig gross sein werden.
Auch die Sträucher machen nicht halt. Lorbeer, Lavendel etc. machen mit und werden von Insekten attakiert.
Und während dem Baumschneiden geht man durch die Blumenwiesen oder Kleefelder und wird auf dem Nachbargrundstück gelegentlich von Schafen begleitet. Und überall fressen die Käfer die Blüten weg.